16.11.2023
Um wen können wir uns kümmern?
„Das Jahr vergeht in Monatsraten“, heißt es in einem etwas melancholischen Herbstgedicht von Erich Kästner. „Und was man tut, sind selten Taten.“ Stattdessen, so geht es weiter, vollbringen wir nur „Tuerei“. Hm. Ich halte für einen Moment inne.
Am Sonntag ist Elisabethtag. Gedenktag für Elisabeth von Thüringen. Starke Frau, kurzes Leben. Eine Heilige wegen ihrer radikalen Nächstenliebe. Und was machen wir? Im Gottesdienst in der Schilfdachkapelle werden wir der Frage nachgehen, wo wir als „Evangelische Kirche in Kladow“ weiter tätig werden können. Wer braucht Hilfe? Wer benötigt Unterstützung? „Um wen können wir uns kümmern?“, bringt das Julia Grieb auf den Punkt. Ich bin froh, den Gottesdienst mit ihr zusammen vorzubereiten.
Julia Grieb ist Ärztin. Und seit Jahren im sozial-diakonischen Bereich engagiert. Aus dem Ehrenamt ist längst eine berufliche Tätigkeit geworden. Als Regionalkoordinatorin des Diakonie-Projektes „Känguru“ unterstützt sie junge Eltern nach der Geburt eines Kindes und vermittelt Familien zur Entlastung ehrenamtliche Familienpaten. Auch hier bei uns in Kladow.
Aber für uns als Kirchengemeinde wollen wir den Blick weiten. Über junge Familien hinaus auch auf Ältere oder Kranke, Einsame oder Traurige. Wer braucht Hilfe? Wer kann Hilfe leisten? Der Elisabethtag soll Startpunkt für ein neues Engagement werden. Ich bin gespannt, wer mitmacht.