Erst der Kaffee, dann die Arbeit?

Einmal in der Woche treffen Nicolas Budde und ich uns morgens um acht an der Landbäckerei. Dort holen wir uns einen Kaffee. Und meist auch etwas Süßes. Dann spazieren wir am Unkenpfuhl entlang durchs Grüne. Ohne Kalender. Und Tagesordnung. Das ist schön. Und nötig. So wie heute Morgen vor der Kinderkirche. Auf dem Rückweg ins Büro ein kurzes Gespräch über den Gartenzaun. „Du hast am Sonntag wohl frei“, sagt einer zu mir. „Nein, wieso?“, antworte ich. „Weil in der Schilfdachkapelle einer der Vikare ist.“ Das stimmt. Gottfried Wapler feiert dort Gottesdienst mit dem Kindertheater von Sarah Laubvogel-Dallimore. „Aber ich bin in der Dorfkirche“, sage ich. Und dieses Frage-und-Antwort-Spiel kann eigentlich nur verstehen, der weiß, dass Nicolas Budde und ich auch nach der Gemeindefusion immer noch an unseren alten Standorten verankert sind. Was auch nicht schlimm ist. Aber wir haben uns vorgenommen, auch am anderen Standorten etwas sichtbarer zu werden. Und so freue ich mich auf den Gottesdienst mit Abendmahl am Sonntag um 10 Uhr in der Dorfkirche. Denn anders als sonst werde ich nicht gleich nach dem Segen zum „Doppeldienst“ in die Schilfdachkapelle aufbrechen. Ich werde in Ruhe einen Kaffee beim Kirchencafé trinken. Denn an Arbeitstagen mag der Spruch gelten: Erst der Kaffee, dann die Arbeit. Aber am Sonntag ist es für mich umgekehrt.