Mit Kreuz und Wasserpistole

Heute ist der Pfarrkonvent von Spandau zu uns nach Kladow gekommen. Doch gefühlt haben wir uns diesmal wie in einer anderen Welt. Denn wir waren in der Blücher-Kaserne im Hottengrund zu Gast. Dort hat uns der Militärpfarrer Christopher Schuller empfangen. Er stand in Dienstkleidung schon an der Schranke. Also in militärischem Feldanzug mit Tarndruck – nur dass auf seinen Schulterklappen kein Dienstgrad zu sehen war, sondern ein schwarzes Kreuz, das ihn als Geistlichen ausweist. „Einen Talar trage ich nur zu Gottesdiensten in Innenräumen“, meinte er. Im „Casino“ der Kaserne, in der das Sanitätsregiment 1 der Bundeswehr stationiert ist, haben wir mit ihm über seine Aufgaben im Militärpfarramt gesprochen. „Wenn es einen Einsatz gibt, dann gehe ich mit.“ Allerdings ohne Waffe. „Dabei wäre zumindest eine Wasserpistole manchmal ganz gut“, so Christopher Schuller. „Im Einsatz gibt es nämlich viele Taufen.“ Wo sich existenzielle Fragen stellen, ist der Wunsch nach religiöser Lebensdeutung groß. Und damit war auch die letzte Frage beantwortet, was der Bundeswehr ohne Militärseelsorge fehlen würde: „Halt“, so die beinahe militärisch kurze und knappe Antwort von Christopher Schuller.

Kurz und knapp ein Blick auf das kommende Wochenende: Wir feiern am Sonntag an beiden Standorten Gottesdienste. In der Schilfdachkapelle diesmal mit Lektorin Katrin Buchholz.