Wie weh so etwas tun kann!

Gerade schaue ich mir Fotos an. Fotos von Rudi, unserem Rudi. Das war so ein richtiger Familienkater. Immer ein bisschen zu mollig, aber gutmütig und so lieb. Ach, Rudi! Er gehörte früher zu einem Ehepaar, das sich in der Pandemie trennte. Rudi verlor sein Zuhause und wohnte fortan bei uns. Bis er in diesem Frühjahr unerwartet starb. „Wie weh so etwas tun kann“, habe ich zu Jana Lück gesagt. Ich wusste, sie würde mich verstehen. Sie hatte gerade ihren Balou verloren. Einen Hund. Jan-Niclas Bertram war auch dabei, unser Vikar, der mit viel Herzenswärme auf die Tiere seines Lebens blicken kann.

Und nun gehen wir gemeinsam in das vor uns liegende „Trauerwochenende“. Am Freitagabend feiern wir in der Schilfdachkapelle um 18 Uhr einen „Trauergottesdienst für Menschen mit verlorenen Haustieren“. Wir wollen uns in Liebe und Dankbarkeit erinnern. Und wer möchte, kann – so wie ich – ein Foto mitbringen oder einen anderen Erinnerungsgegenstand. Vielleicht ein Halsband?

Bereits am Freitagnachmittag findet um 16 Uhr unser Trauercafé statt.

Und Sonntag ist Ewigkeitssonntag. Ein Höhepunkt des Kirchenjahres für mich, wenn wir die Namen der Verstorbenen aus unserer Gemeinde verlesen, Kerzen entzünden, singen, beten, auf die Musik hören. Und im Gottesdienst um 11 Uhr spüren, wie gut es tut, in der Trauer nicht allein zu sein.