Baden nach dem Gottesdienst

So einen Sonntag habe ich auch noch nicht erlebt. Das fing schon mit dem „Einzug im Bademantel“ an. So würde ich das einmal nennen. Einige hatten schon vorher angekündigt, in Schwimmsachen zum Gottesdienst zu kommen. Und sie hielten Wort. Das war ein ungewöhnlicher Anblick, als wir zur Eingangsmusik in die Schilfdachkapelle eingezogen sind. „Jetzt geht’s aber los“, habe ich ein Flüstern aus einer hinteren Reihe gehört.

Wobei ich mich vor allem frage, was wohl die Ausflügler an den Badestellen gedacht haben mögen, als wir nach dem Gottesdienst zum See gepilgert sind. Ein Kreuz vorneweg. Ich im Talar dahinter. Danach eine ziemlich gut gelaunte Gemeinde.

„Baden nach dem Gottesdienst – hier entlang.“ Ein Schild mit dieser Aufschrift empfing uns am Bootshaus Kladow. Das habe ich auch noch nicht gesehen. Warum eigentlich nicht? An der Badestelle des Bootshauses hat Jana Lück auf uns gewartet. Sie hatte schon alles vorbereitet. Urkunden, Medaillen, Trillerpfeife. Kurz die Regeln erklärt, und schon ging es ins Wasser. Mehr als 50 Teilnehmende waren es über 250 und 1.500 Meter. Der Wettkampf war für die meisten zweitrangig. Der Spaß stand im Vordergrund. „Das sollte von nun an eine neue Tradition werden“, meinte Cathy Fechner hinterher. Ich finde: Sie hat recht.